Geschichte
Das Haus
Die Villa wurde 1907 als Einfamilienhaus gebaut. Insgesamt ist unser Hotel im alt-englischem, viktorianischen Stil eingerichtet, wobei jedes einzelne Zimmer ein Unikat bezüglich der Größe und der Gestaltung darstellt und es somit keine identischen Zimmer gibt. Bis Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Villa privat bewohnt, danach wurde es zum Hotel umgebaut. Ab 2008 haben wir angefangen alles zu restaurieren und bis 2012 das komplette Hotel fertiggestellt. Wenn Sie nun die Villa Achenbach betreten, haben Sie das Gefühl, einen guten Freund, der Ihnen die Schlüssel zu seinem Gästezimmer gegeben hat, in seinem Privathaus zu besuchen – die Einrichtung, die Verzierungen und die Kunstwerke sind Teil einer persönlichen Geschichte.
Die Brüder Achenbach
Die Brüder Andreas Achenbach (1815 – 1910) und Oswald Achenbach (1827 – 1905) waren sehr berühmte Künstler der Düsseldorfer Malschule, die das 19. Jahrhundert nachhaltig geprägt haben. Sie sind hier in Düsseldorf geboren und aufgewachsen. Aufgrund Ihres Ruhms wurde unsere Straße nach den Brüdern benannt, wobei es äußerst selten ist, dass eine Straße nach zwei Personen benannt wird. Uns ist es eine Ehre, den Namen Achenbach als unseren Hotelnamen führen zu dürfen.
Auch wenn Andreas und Oswald Brüder und sie gemeinsam berühmte Künstler waren, könnten sie unterschiedlicher nicht gewesen sein. Andreas Achenbach konzentrierte sich hauptsächlich auf die maritime Malerei, während Oswald eine Vorliebe für die Landschaften Italiens hatte. Sie wurden als das A und O der Landschaftsmalerei und auch als “geniales Bruderpaar“ bezeichnet.
Andreas Achenbach, geboren 1815, war ein deutscher Landschaftsmaler der Romantik. Die Seestücke waren sein Hauptsujet und besondere Vorliebe entwickelte er für die Marinemalerei. Früh fing er schon zu malen an und im Jahre 1827 (mit 12 Jahren) ging Andreas auf die Kunstakademie in Düsseldorf. Schnell erwies er sich als hochbegabt und fing zwei Jahre später an mit seiner Kunst Geld zu verdienen. Mit 17 Jahren begann er mit ausgedehnten Auslandsreisen. Ab diesem Zeitpunkt dominierten vor allem Seestücke sein Werk. Im Jahr 1835 wurde das junge Talent zum Gründer des deutschen Realismus. Seine bedeutendsten Werke waren in den 1840er Jahren schwedische und norwegische Landschafts- und Seebilder. Er wurde Mitglied zahlreicher Vereine und gründete den Künstlerverein „Malkasten“. Andreas Achenbach gehörte zu der Spitze der städtischen Gesellschaft aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Er wohnte wie ein Adliger und wurde auch so behandelt. Als er im Jahr 1910 verstarb, erlebte Düsseldorf ein Begräbnis, wie das eines barocken Fürsten.
Sein jüngerer Bruder Oswald Achenbach, der 1827 geboren wurde, zählte zu einem der damals bedeutendsten Landschaftsmalern Europas. Anders als sein Bruder wurde er schon mit acht Jahren (1835) in die Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen. Dies war zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich, da die Kunstakademie nur Schüler ab 12 Jahren aufnahm. Wegen des außergewöhnlichen Talents wurde für ihn eine Ausnahme gemacht. Bereits 1841 verließ er aber die Akademie. Man vermutet, aufgrund des starren akademischen Lehrbetriebs. Zwei Jahre später machte der sechzehnjährige Oswald seine erste große Reise, unter anderem nach Italien. Ab diesem Zeitpunkt waren seine Werke überwiegend italienische Landschaftsmotive. Doch er interessierte sich weniger für die Details, mehr für die charakteristischen Formen und Farben, sowie Licht- und Schattenverteilung. Im 19. Jahrhundert waren die Kunstakademien formelhafte und starre Ausbildungsbetriebe, die auf neue künstlerische Richtungen nicht reagierten. Dem setzten sich viele Künstler, wie auch Oswald Achenbach, entgegen. So wurde er Mitglied einiger Vereine, wie z.B. des Künstlervereins „Malkasten“. Oswald war aktives Mitglied bei Veranstaltungen, führte Regie für einige Theaterstücke und trat auch manchmal auch selbst auf. Es folgten Austellungen in Galerien außerhalb der Kunstakademie. Schon 1850 war er weltbekannt und bekam viele Auszeichnungen. Unter anderem wurde er Ehrenmitglied in den Kunstakademien Amsterdam und Rotterdam, bekam ein Verdienstorden von Napoleon III und auf der Weltausstellung in Paris war er ebenfalls vertreten und wurde dort auch ausgezeichnet. Die ehrenvollste Auszeichnung seines Leben war die Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse. Im Jahre 1859 legte der bis dato führende Direktor der Kunstakademie Düsseldorf sein Amt nieder, wodurch die Auseinandersetzungen zwischen der Akademie und den freien Künstlern deutlich geringer wurden. Vier Jahre darauf wurde Oswald Achenbach zum Professor für Landschaftsmalerei an der Kunstakademie Düsseldorf, ganz im Widerspruch zu seiner vorherigen Opposition zu dieser Einrichtung, berufen. Diese Stelle bedeutet für Achenbach einen gesellschaftlichen Aufstieg. Er verkehrte nun, wie auch sein Bruder, in den höchsten Kreisen. Ab 1866 leitete er eine Meisterklasse aus welcher viele berühmte Künstler hervorgingen. Als Vorlagen nutzte er oft Werke seines Bruders Andreas oder auch William Turners. 1872 legte er die Stelle als Professor nieder. 1897 wurde er Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf. Anfang des 20. Jahrhunderts sah man in ihm einen Repräsentanten der Gründerzeit. Oswald Achenbach verstarb im Jahre 1905 und wurde auf dem Nordfriedhof Düsseldorf bestattet, wo sein Grabstein heute noch steht.
Bekannte Bilder der Künstler
Andreas Achenbach:
„Abfahrt der Heringsflotte bei Scheveningen“
„In stürmischer See“
„Strandendes Dampfboot an der norwegischen Küste“
„Wildwasser in norwegischer Waldlandschaft“
Oswald Achenbach:
„Abendstimmung an bewegter See im Süden Italiens“
„Bewegte See im Golf von Neapel. Gewitterstimmung“
„Landstraße bei Pompeji. Im Hintergrund der rauchende Vesuv“
„Am Golf von Neapel“